»ich nehme wahr, was um mich ist: alltägliches und besonderes. es entsteht eine beziehung zwischen mir und den objekten, die dynamisch, ruhig oder anders geartet sein kann und mich psychisch konditioniert.
ich zeichne, radiere oder male entsprechend dieser aktuellen befindlichkeit. ihr ausdruck ist die linie, die aus der zuwendung zu einem wahrgenommenen oder in langen gedanklichen prozessen vorgestellten objekt entsteht, sich aber dann von ihm löst und zur niederschrift der choreographie meiner inneren bewegungen wird.
zur weiterführenden gestalterischen behandlung bevorzuge ich die radierung, wegen ihrer unerschöpflichen mittel in aufwendigen techniken.
im vorgang der bildwerdung gehe ich auf, mein staunen über die ausdruckskraft der linie ermüdet nicht.«

»Ferdinand Tosch ist ein seit Jahrzehnten suchender und findender Originalgrafiker, der zu immer neuen halbabstrakten, bisweilen surreal anmutenden Figurationen findet« schreibt Stefan Tolksdorf über Ferdiand Tosch in seiner Rede anlässlich der Vernissage im Georg-Scholz-Haus. »Seine frühere Tätigkeit als Kunstpädagoge war ebenso von Experimentierlust beseelt wie sein künstlerisches Arbeiten. (…) Toschs Bilder wirken stets gewachsen, nie gebaut. Unverzichtbar für diese Lebendigkeit ist dabei der ständige Dialog mit der Natur.«
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»Die alte neugierige Frage: Was ist dargestellt?« schreibt Jürgen Ebert im Katalog des Morat-Instituts Freiburg. »Es ist nichts abbildlich Gegenständliches, Gegenstand der Darstellung ist eine Idee: Das Sehen ist ein Werden oder eine Art Wachstum. Etwas anschauen heißt, in ein zusammenhängendes Ganzes einzutreten, das als solches undarstellbar ist.«
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»Die Schlinge ist da, um Kaninchen zu fangen«, schreibt Margarete Tosch-Schütt über das Verwandeln der Beute in den Zeichnungen und Radierungen von Ferdinand Tosch. »Der Weg zum Verständnis eines Künstlers führt eigentlich über sein Werk. Bei Ferdinand Tosch hilft jedoch manchmal die Körpersprache, die Bildsprache seiner Zeichnungen und Radierungen zu erschließen. Die nachzeichnenden Impulse der gesten sind nichts anderes als der Ansatz zum gestischen Ausdruck der Linien.«
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